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Pflegestützpunkt Landkreis Günzburg

Demenz

„Ich möchte nach Hause“ diesen Satz sagt die Mutter von Frau Bersol in letzter Zeit häufiger. Frau Bersol versteht nicht ganz was ihre Mutter damit meint. Sie ist doch Zuhause. In dem Haus, welches sie mit ihrem verstorbenen Ehemann und den drei Kindern jahrzehntelang bewohnte. Der Tochter sind in letzter Zeit öfters Situationen aufgefallen, welche sie nicht ganz zuordnen kann. Einmal fand sie nach längerem Suchen den Autoschlüssel im Kühlschrank, daneben lag die verloren geglaubte Fernbedienung. Weiterhin kauft ihre Mutter täglich sehr viele Lebensmittel ein, welche dann in der Küche verderben.
Kürzlich als sie ihre Mutter besuchte, meinte diese, was sie hier wolle, sie kenne sie nicht und werde von ihr bestimmt auch nichts kaufen.“

Demenz ist ein Sammelbegriff für Krankheitsbilder, die sich durch nachlassendes Kurzzeitgedächtnis, Denk- und Sprachvermögen sowie durch Einschränkungen der Beweglichkeit äußeren. Die häufigste Form ist die Alzheimer-Demenz. Rund zwei Drittel der Betroffenen sind an dieser Form erkrankt.

Man spricht von einer Demenz, wenn der fortschreitende Prozess der Funktionsstörung mindestens 6 Monate andauert. Demenzen werden meist nach dem 60. Lebensjahr diagnostiziert. Mit zunehmendem Alter erhöht sich das Erkrankungsrisiko stark.  Im späteren Verlauf kann der an Demenz erkrankte Mensch seine physiologischen Bedürfnisse nicht mehr selbstständig stillen. Am Ende steht die Bettlägerigkeit.

Ein großer Teil der in Deutschland lebenden Pflegebedürftigen sind an Demenz erkrankt, aktuell 1,8 Millionen. Pro Jahr treten etwa 300.000 Neuerkrankungen auf. Da die Lebenserwartung immer mehr steigt, ist die Zahl der Neuerkrankungen höher als die der Sterbefälle. Das führt dazu, dass sich die Anzahl der an Demenz Erkrankten bis zum Jahr 2050 auf 2,4 bis 2,8 Millionen erhöhen wird. (Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V.)

Die Diagnose Demenz bedeutet für alle Beteiligten einen tiefen Einschnitt in das alltägliche Leben. Es ist wichtig, dass sich Pflegepersonen frühzeitig informieren, da sie selbst und ihre zu pflegenden Menschen davon profitieren.

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